Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026

Deutschland hat einen neuen Vogel des Jahres gewählt: Im Jahr 2026 hat das Rebhuhn den Titel inne und löst damit den Hausrotschwanz ab. Bei der sechsten öffentlichen Wahl, die der LBV gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU jährlich durchführt, erreichte das Rebhuhn mit 44.5% der Stimmen den ersten Platz. Dahinter, mit deutlichem Abstand auf Platz zwei: die Amsel mit 26,6 %. Die beiden nachtaktiven Jägerinnen, Waldohreule und Schleiereule landeten jeweils auf Platz drei und vier. Für den Zwergtaucher stimmten lediglich 4,5 % der Teilnehmenden.

Das Rebhuhn gehört zur Familie der Hühnervögel und wird den Fasanenartigen zugeordnet. Anders als seine schillernden Verwandten verzichtet es auf auffälligen Federschmuck. Männchen und Weibchen sehen sich erstaunlich ähnlich – nur der markante Bauchfleck verrät das erwachsene Männchen. Beim Weibchen ist dieser weniger ausgeprägt. Ihr graubraunes Gefieder ist perfekt getarnt für ein Leben am Boden, wo sie scharrend und pickend nach Nahrung suchen oder genüsslich Sand- und Staubbäder nehmen. 

Foto: Hermann Hirsch 

Vom Steppenbewohner zum Kulturfolger

Ursprünglich lebte das Rebhuhn in den Steppen Europas und Asiens. Erst mit der Entstehung von Kulturlandschaften im Mittelalter fand es neue Lebensräume in Äckern und Wiesen. Als Kulturfolger steht es heute symbolisch für viele Feldvogelarten, die durch die moderne Landwirtschaft zunehmend unter Druck geraten. 

Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dem Rebhuhn stark zugesetzt. Neben großen Monokulturen und dem Einsatz von Pestiziden ist es vor allem der Verlust von unproduktiven oder ungenutzten Offenlandflächen, wie mehrjährigen Brachen, Blüh- und Altgrasflächen, der maßgeblich die Populationsentwicklung beeinflusst. Seit 1980 ist der Bestand in Deutschland um 87 Prozent zurückgegangen – eine alarmierende Entwicklung.

Was das Rebhuhn jetzt braucht

Mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft! Vor allem aber mehr ungenutzte, große Flächen für eine erfolgreiche Brut. Schmale Blühstreifen und andere kleinräumige Saumstrukturen werden oft nicht genutzt oder sie sind eine ökologische Falle, weil Bodenprädatoren wie Füchse hier leichtes Spiel haben. Mehrjährige Brachen und eine extensivere Bewirtschaftung helfen dem Rebhuhn, wieder Fuß zu fassen. Auch der Verzicht auf Pestizide und eine angepasste Düngung fördern die Vielfalt von Insekten und Wildkräutern – und damit die Nahrung für Alt- und Jungvögel.  

Wiesenbrüter im Chambtal

Foto: Bosch Christoph_LBV Bildarchiv

"Ki-wi", "kuri li", und ein nicht enden wollender trällernder Gesang hoch vom Himmel ertönen über die Wiesen und Felder ... so war es vor Jahren, doch heute ist es still geworden im Chambtal. Kiebitz, Grosser Brachvogel und mittlerweile auch die Feldlerche ziehen immer seltener ihre Jungen auf den Wiesen und Äckern auf.

Unser Gebietsbetreuer Michael Wagner arbeitet mit Landwirten eng zusammen um eine naturverträgliche Landwirtschaft zu fördern.

Horstbetreuung Weißstorch

Foto: Schoenecker Hans _LBV Bildarchiv

Die Bestandszunahme des Weißstorches in den letzten Jahren ist ein großer Erfolg im Artenschutz. Der LBV war maßgeblich mit seinem Artenhilfsprogramm daran beteiligt. Auch wir betreuen einige Horst der majestätisch wirkenden Vögel im Landkreis, so z.B. in Arnschwang. Dem Storchenpaar in Miltach können sie auf Facebook folgen und Fotos aus dem Jahr 2024 gibt es auf YouTube, in Neukirchen b. Hl. Blut via Webcam. Auch in Bad Kötzting brütet schon seit einigen Jahren eine Storchenfamilie auf dem Dach der Kaffeerösterei Gscheid Haferl. Und auch dem Blaibacher Storch kann man ins Nest schauen.

Tierweiden für den Wiedehopf

Foto: Angelika Nelson, Bosch Marcus_LBV Bildarchiv

Als wärmeliebende Art breitet sich der Wiedehopf mit dem klingenden lateinischen Namen Upupa epops nach Norden aus. Zu beobachten ist er in trockenen, nicht zu dicht baumbestandenen Gebieten mit nur kurzer oder überhaupt spärlicher Vegetation - wie man sie oft auf einer Tierweide findet.

Im Jahr 2022 wurde der Wiedehopf zum Vogel des Jahres gewählt!


Wiesenbrüterkartierung 2021

Karte: Wiesenbrüterkulisse 2021, LfU

Alle 6-8 Jahre werden bayernweit Daten zum Bestand  wiesenbrütender Vogelarten erfasst. Für 2021 hat das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) – Staatliche Vogelschutzwarte Bayern dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Auftrag erteilt, diese Erfassung zu koordinieren. Bis zu 1000 Wiesenbrütergebiete werden dabei von Ehrenamtlichen erfasst. Wenn Sie einen Kiebitz oder eine Feldlerche auf einem Nest entdecken, melden Sie uns bitte die Beobachtung.

Vogelberingung (IMS)

Foto: Markus Schmidberger

Um festzustellen wie sich der Bestand lokaler Singvogelpopulationen über die Jahre verändert, werden deutschlandweit, im Rahmen des Projektes Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen (IMS) regelmäßig Brutvögel gefangen und beringt. Auch auf der Drahtinsel fange wir jeden Sommer Vögel in Japannetzen. Dadurch gewinnen wir Informationen zur  Fortpflanzungs- und Überlebensrate der Vögel und der Entwicklung des Vogelbestandes.

Einen Eindruck vom Projekt bekommt man in diesem kurzen Video:

Schwalbenhaus Untertraubenbach

Foto: Fuenfstueck Hans-Joachim _LBV Bildarchiv

In Untertraubenbach im Landkreis Cham stand ein altes Haus, an dessen Mauern viele Schwalben gebrütet haben. Das Haus musste weg – und mit ihnen die Schwalbennestern. Der LBV kam zur Rettung und baute künstliche Schwalbennester an einer extra aufgestellten Hauswand.

Ein tolles Beispiel wie wir Gebäudebrütern helfen können.


Stadt Natur

In Städten und Siedlungen kann man erstaunlich viele Vogelarten beobachten. Manche von ihnen haben ursprünglich an Fels- oder Lehmwänden gebrütet und sich dann auf Gebäude umgestellt. Manche so sehr, dass sie ohne Gebäude nicht mehr brüten können. Ihnen wollen wir auch in der Zukunft noch sichere Brutplätze bieten. Beim Projekt "Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur" können auch Sie mithelfen.

Tipp: Einen interessanten Artikel zum Thema Wie gut leben Vögel in der Siedlung? finden Sie auch im LBV Vogelschutz Magazin (2/17).

Noch mehr Schwalben

Der Venus-Hof freut sich über die größte Schwalbenkolonie im Landkreis - 91 an der Zahl im Jahr 2020!

Dafür bekam die Familie Venus eine Auszeichnung, Heinz Schindlatz und Markus Schmidberger überreichten eine Plakette für das schwalbenfreundliche Haus.

Aber wie lebt es sich mit Schwalben unter einem Dach? Lesen Sie selbst ...

Steinkauz in Bayern und Tschechien

Der Steinkauz Athene noctua, eine unserer kleinsten Eulenarten, kommt in Deutschland nur mehr in wenigen Gebieten vor. In Bayern gibt es nur noch ca. 250 Brutpaare und im Landkreis Cham gab es seit den 70er-Jahren keine Nachweise mehr. Im Bezirk Pilsen in der Tschechischen Republik existiert aber eine kleine isolierte Population. Diese wird durch Zuchttiere gestärkt und soll sich über die Grenze nach Bayern ausbreiten. Seit 2024 wird das Projekt unter Förderung der EU als INTERREG Projekt unter der Leitung der Tschechischen Landwirtschaftlichen Universität Prag (CZU) durchgeführt.