Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Gebietsbetreuung im Chamb- und Zellertal

Wir unterstützen Landwirtschaft und Grundstücksbesitzer*innen

Seit September 2021 ist Michael Wagner als Gebietsbetreuer im Natura 2000 Gebiet Chamb- und Zellertal unterwegs und setzt sich für den Schutz von Wiesenbrütern ein. Das Gebiet entlang des Chamb erstreckt sich vom Drachensee bei Furth im Wald bis zur Regenmündung in Cham. Das Gebiet im Zellertal erstreckt sich von Bad Kötzting bis hin zur Landkreisgrenze.

 

Beide Gebiete wurden in den letzten Jahrzehnten sehr stark durch die Intensivierung der Landwirtschaft verändert, mit negativen Folgen für Wiesenbrüterarten wie Kiebitz, Braunkehlchen, Brachvogel oder Wachtelkönig. Der Wiesenbrüterschutz ist der Schwerpunkt der Gebietsbetreuung. So ist im Chambtal nur noch der Kiebitz als regelmäßiger Brutvogel vertreten. Andere Wiesenbrüterarten sind seltene Gäste geworden. 

Diese Entwicklung soll durch Zusammenarbeit mit den Landwirten und der Naturschutzbehörde umgekehrt werden. Ein Werkzeug dafür ist das  Vertragsnaturschutzprogramm, durch das Landwirte für eine extensive Bewirtschaftung ihrer Wiesen ein angemessenes Entgelt bekommen, indem die Mahd außerhalb der Brutzeit erfolgt. Während der Brutzeit wird aktiv nach Nestern von Kiebitz und Co. gesucht und in Absprache mit den Landwirten Maßnahmen zum Gelegeschutz eingeleitet.

Auch für das Braunkehlchen wird durch das Aufstellen von Ansitzwarten der Lebensraum verbessert, so zum Beidpiel auf der Raindorfer Wiese.

Weitere Hilfe für die Wiesenbrüter liegt in der Aufklärung von Hundebesitzern, da der gut gemeinte Spieltrieb der Hunde von den Wiesenbrütern als Gefahr angesehen wird.

Gebietsbetreuung - was ist das?

In 63 besonders schützenswerten Gebieten Bayerns vermitteln Gebietsbetreuer*innen Einheimischen und Touristen, Landnutzern und Landschützern, Jung und Alt die Einzigartigkeit dieser Gebiete und wecken Verständnis für die Erhaltung der Naturschätze. Seit dem Jahr 2002 wird das Projekt "Gebietsbetreuer in Bayern" über den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Gebietsbetreuer*innen sind wichtige Ansprechpartner „vor Ort“ für unterschiedliche Interessensgruppen aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus und Bildung. Ihr Motto ist "Naturschutz. Für Dich. Vor Ort."

 

Natura 2000 ist ein europaweites, zusammenhängendes Netz von Naturschutzgebieten mit dem Ziel länderübergreifend gefährdete wildlebende heimische Pflanzen- und Tierarten und ihre natürlichen Lebensräume zu schützen. Gebiete werden nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie gemäß der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen.