Die Heimat der Gelbwangen- oder Gelbbauch Schmuckschildkröte ist Nordamerika. Dennoch wurde ein stattliches Exemplar am LBV See bei Neumühlen gefunden – wie kam sie dorthin? Vermutlich als
“Haustier”, das im Aquarium zu groß und daher ausgesetzt wurde oder aus dem Gartenteich entkommen ist. Schmuckschildkröten sind beliebte Reptilien im Aquarium, man bekommt sie einjährig als
5-cm-große Tiere, die recht genügsam und leicht zu halten sind. Einziger Fehler: sie wachsen! Und zwar für viele Besitzer zu unerwarteter Größe. Männchen werden ca. 20 cm groß. Weibchen sogar bis
zu 30 cm und außerdem können Schildkröten sehr alt werden.
So trennt sich so mancher Besitzer von seinem zu groß-geratenem Haustier und gönnt ihm die ewige Freiheit im nahen Weiher. Doch das ist fatal, nicht sofort für die Schmuckschildkröte, denn
sie kommt ganz gut mit dem bayerischen Klima klar, aber für die heimische Tier- und Pflanzenwelt im Gewässer. Der amerikanische Eindringling frisst Larven von seltenen Wassertieren, von Fröschen
Kröten, Molchen und Fischen und auch Wasserpflanzen. Er verdrängt die heimische, bereits im Bestand stark gefährdete Europäische Sumpfschildkröte und vermehrt sich mit bis zu 20 Eiern im Jahr.