Der Stieglitz, ein farbenfroher
Finkenvogel, dessen Vorkommen bei uns in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen ist, zeigt sich das ganze Jahr über – allerdings nur sporadisch. Im Winter bekommt er Zuzug von
Verwandten aus dem Norden und Osten. Im Landkreis Cham ist er regelmäßig zu beobachten, selten nur mehr in großen Schwärmen.
Früher war der Stieglitz vor allem ein Vogel der freien Feldflur, doch findet
er dort aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft kaum noch geeigneten Lebensraum oder Nahrung. Wer Wildstauden und Blütenstände aus dem Sommer im Garten stehen lässt, hat gute Chancen, im
Winter Besuch vom Vogel des Jahres 2016 zu bekommen. Er liebt vor allem Disteln, was auch zu seinem Beinamen Distelfink führte. Leider haben Disteln als zweijährige Pflanzen oftmals keine Chance
in unserer Landschaft zum Blühen zu kommen. Ungemähte Bereiche sind mittlerweile zur Rarität in unserer Dörfern und Kleinstädten geworden.
In Frankreich hat der Distelfink einen besonders guten Ruf: So sagt der Mann
liebevoll zu seinem Schatz „Cardeline“, kleines Distelfinkchen, vergleichbar mit unserem Kosenamen „Spatzl“.
An Futterstellen bedient er sich sehr gerne an den kleineren Sämereien guter
Futtermischungen. In den letzten Jahren rangierte der Distelfink in den bayerischen Vogelcharts meist knapp unter den 20 häufigsten Wintervögeln.
Sehen Sie heute zur Stunde der Wintervögel einen Stieglitz im Garten?
Foto: Monika Graf