Die Renaturierug hat sich gelohnt, wie man in dieser kurzen
BR-Doku im Jahr 2024 schön sieht: Der Biber ist zurückgekehrt und im mäandrierenden Bach wimmelt es mit Bachflohkrebsen nd Eintagsfliegenlarven. Das Ökosystem Auwald wurde entlang des
Tannenbaches erfolgreich wiederhergestellt und kann sich weiterentwickeln.
In den Besitz der 1,9 ha großen Tannenwiese kam die LBV-Kreisgruppe im Juni 2015. Seither wurde das Grundstück allmählich renaturiert: standortfremde Fichten wurden entfernt und
der Bachlauf wurde geändert. Ende April 2020 wurde der Tannenbach nun in das neu gegrabene mäandrierende Bachbett umgeleitet. Durch zusätzliche Strukturierung mit Steinen, Ästen und Kies
entstanden verschieden breite Abschnitte mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten.
Der Bach quert nach der LBV- Fläche durch eine Unterführung die B22. Dort wurde der niedrige Wasserstand durch Anstau angehoben, um Fischen die Zuwanderung aus dem Unterlauf zu
ermöglichen. Im Bach stellten sich nach einiger Zeit auch Fische ein, die wohl über die Anstauung ihren Weg aus dem Unterlauf gefunden hatten. Auch konnte ich am Ufer
einen Eisvogel beobachten.
Eine botanische Kartierung, durchgeführt in den Monaten Mai bis Oktober 2020, ergab 107 Spezies. Ich stellte viele typische Arten für feuchte Standorte
wie zum Beispiel Schwarzerle, Sumpf-Iris, Froschlöffel und Zweizahn fest. An trockeneren Stellen, an denen der Erdaushub des neuen Bachbettes verteilt worden war, wuchsen z.B. auch Buchweizen,
Boretsch und Riesen-Goldrute. Diese Pflanzen wurden wohl aus Gärten dorthin verschleppt.
2018 konnten auf der Fläche bereits 91 Schwebfliegen- und 75 Schmetterlingsarten nachgewiesen werden, mit zahlreichen Arten, die typisch für Feuchtgebiete sind.
Die Fläche hat sich in diesem Jahr gut entwickelt. Durch natürliche Sukzession soll sich in der Zukunft eine weitere Entwicklung in einen naturnahen
Bach-Auwald vollziehen.
Text und Fotos: Anton Weidner, Mitglied des Botanischen Arbeitskreises der Kreisgruppe Cham