Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Wohnungen für Wildtiere

Jedes Tier hat eigene Ansprüche an einen Unterschlupf und einen Brutplatz wo es seine Jungen großziehen kann. Die meisten Insekten sind soziale Tiere und wohnen daher gerne dicht beieinander, wie in einem Wohnhaus oder Hotel. Igel sind Einzelgänger, daher bewohnt meist nur einer eine Burg. Und die meisten Vogelarten sind stark spezialisiert bei ihrem Nest zur Jungenaufzucht: Die einen bauen ein offenes Nest am Boden, andere in einem hohlen Baum oder in einer Sandbank und die nächsten ein Lehmnest unter dem Dachvorsprung. Daher kann man Vögeln gezielt helfen indem man die geeignete Nisthilfe aufhängt.

Generell gilt, dass es immer weniger geeignete Brutplätze, zu wenig Unterschlupf und Verstecke gibt. Alte, absterbende Bäume, Laubhecken oder auch Nischen und Einfluglöcher an Schuppen, Scheunen, Ställen und Kirchen fehlen heute oft. Nisthilfen sind auch gern angenommen Schlafplätze im kalten Winter. Nicht nur Vögel, sondern auch Siebenschläfer oder Fledermäuse werden die Nisthilfe dankbar annehmen.

Nisthilfen selber bauen

Das Bauen von Nisthilfen macht nicht nur Spaß, sondern eignet sich hervorragend, um sich mit Tieren und deren Lebensweisen vertraut zu machen. Was gibt es zu beachten? Eine Nisthilfe sollte so gebaut sein, dass Wind und Regen nicht durch die Öffnungen dringen können. Sie sollte Katzen- und Mardersicher aufgehängt werden. Dazu genügt es, wenn man die Kästen frei an einen einzelnen Ast hängt oder an einer Hauswand anbringt. Plätze mit Morgen- oder Abendsonne sind besonders geeignet. Bauanleitungen für verschiedene Modelle für Vögel finden Sie hier. Nisthilfen gibt es auch im Gartenfachhandel und in Baumärkten.

Ein naturnaher Garten als Zufluchtsort

Oft bedarf es nicht eigens gebauter Kästen, Burgen oder Hotels. Auch das Anlegen von Steinhaufen oder Trockenmauern bietet Schutz für viele Tiere. Insbesondere Totholz- oder Reisighaufen werden gerne von Eidechsen, Igeln, vielen Vogelarten, Marienkäfern oder anderen Insekten verschiedenster Arten besucht. Dornige Sträucher und Hecken fungieren außerdem als mögliche Rückzugsplätze für Jungvögel und bieten einen guten Schutz vor Hauskatze und Co.

Insektenhotel

Foto: Angelika Nelson

Es ist gut viele Insekten im Garten zu haben. Sie ernähren sich oft von Schädlingen oder deren Larven, andere wiederum bestäuben die Blüten der Nutzpflanzen und tun das auch dann, wenn Honigbienen aufgrund niedriger Temperaturen nicht fliegen. Ein Insektenhotel ist wie eine Einladung zum bleiben.

Nistkasten für Singvögel

Foto: Kohlmeise, Peter Bria_LBV Bildarchiv

Besonders Höhlenbrüter haben es oft schwer einen geeigneten Brutplatz zu finden, v.a. wenn sie ihre Bruthöhlen nicht selbst zimmern können wie diese Kohlmeise. Sie sind darauf angewiesen eine alte Spechthöhle zu finden oder Spalten an morschen Bäumen. Doch wer lässt heute noch einen morschen Baum stehen? Daher sind sie die ersten die in Nistkästen einziehen und diese auch vehement verteidigen.

Igelburg

Foto: Gehret Martina _LBV Bildarchiv

Igel freuen sich über Laubhaufen im Garten, da es innen drin "kuschelig" warm bleibt. Währende des Winterschlafes sinkt die Körpertemperatur des Igels von 36° Grad auf etwa 5°Grad. Dabei sind sie auf ein sicheres Versteck angewiesen, in dem es nicht zu kalt und nicht zu feucht wird und das Schutz vor Feinden bietet.