Jedes Jahr zur Vogelzählaktion Stunde der Gartenvögel beobachten viele Naturfreunde auch noch nicht ganz flugfähige Jungvögel, die auf Wiesen oder Wegen scheinbar verlassen sitzen und
herzzerreißend rufen. Die Vogeljungen schreien jedoch nicht um Hilfe, sondern betteln um Futter und halten so Kontakt zu ihren Eltern. Sie sitzen in der Nähe des verlassenen Nestes und werden von
den Vogeleltern versorgt.
Der LBV rät hier erstmal: Finger weg! Die halbflüggen Vogeljungen, sogenannte Ästlinge, sind unerfahren und im Fliegen noch etwas ungeübt und wirken deshalb oft hilflos. Sie aufzunehmen, ist aber
falsch verstandene Tierliebe. Es sei denn, es droht den flauschigen Federbällen Gefahr durch Katzen oder Straßenverkehr. In diesem Fall können sie ohne Probleme kurz aufgenommen und in
Hörweite am Fundort umgesetzt werden, am besten in eine Astgabel oder einen Busch, wo die Elternvögel sie wiederfinden.
An Katzenbesitzer appellieren wir im besonders Frühjahr, wenn Jungvögel unterwegs sind, ihre Stubentiger im Haus zu behalten.
Weitere hilfreiche Tipps und ein kostenloses Faltblatt gibt es unter www.lbv.de/vogel-gefunden.
Fotos: Ralph Sturm, Christoph Bosch, Andreas Hartl