Die ehemalige Sandgrube bei Schönferchen ist vor allem für Amphibien von Bedeutung. Laubfrosch und Knoblauchkröte sind dabei die herausragendsten Arten. Aus botanischer Sicht ist
das Vorkommen des Bergsandglöckchens zu erwähnen, das mittlerweile eine große Rarität im Bayerischen Wald geworden ist. Hier wurde auch eine für Bayern als ausgestorben
gemeldete Dickkopffliege wiederentdeckt.
Auch für die Insektenwelt ist diese Fläche von großer Bedeutung, wie der Fund einer als ausgestorben oder verschollen geführten Dickkopffliegenart beweist: Im
Zeitraum 29.6.-27.7.2019 wurde Abrachyglossum capitatum (Diptera: Conopidae) wurde in einer Malaisefalle am Rand eines Pioniergehölzes entdeckt. Davor war der letzte
Nachweis aus Bayern im Jahr 1982 bei Hemhofen. Es waren auch seitdem keine weiteren Nachweise dieser Art aus Bayern bekannt geworden, auch wenn aus anderen Bereichen Deutschlands aktuelle Funde
gemeldet wurden. Nach Kormann (2002) ist die Art im Süden Mitteleuropas vereinzelt in der Nähe von Wäldern, auf Wiesen und Wegrändern auf Doldenblütlern anzutreffen. Ein bedeutender Fund also den
Dr. Gisela Merkel-Wallner, die Expertin für (Schweb)fliegen in der Kreisgruppe, gemacht hat.
Kormann, K. 2002: Schwebfliegen und Blasenkopffliegen Mitteleuropas. Fauna Verlag, Nottuln. Dunk, K. v.d. (1994):
Zweiflügler aus Bayern III. Entomofauna 15, Heft 40, S. 457-468. Dunk, v.d., K. 2003: Rote Liste gefährdeter Dickkopffliegen (Diptera: Conopidae) Bayerns. Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns,
Bayerisches Landesamt für Umwelt.
Merkel-Wallner, G. 2020: Abrachyglossum capitatum (Loew, 1847) (RLB 0) für Bayern wiederentdeckt. Faunistische
Mitteilung, Arbeitsgemeinschaft bayerischer Entomologen, website:abe-entomofaunistik.org [25.03.2020]